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Umfang und Typologie der Häufignutzung in der vertragsärztlichen Versorgung der älteren Bevölkerung - Eine Analyse auf der Basis von GKV-Abrechnungsdaten.

Autoren/Herausgeber: van den Bussche, H.
Kaduszkiewicz, H.
Niemann, D.
Schäfer, I.
Koller, D.
Hansen, H.
Scherer, M.
Wegscheider, K.
Glaeske, G.
Schön, G.
Erschienen: 2013
Publikationsart: Articles in Refereed Journals (National)
ISBN/ISSN: 1865-9217
erschienen in: Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundhwes
Weitere Quellenangabe: Volume 107(7), Pages 435-441

Zusammenfassung

Hintergrund

Untersucht wurden Umfang und Varianten von Häufignutzung der vertragsärztlichen Versorgung durch die ältere Bevölkerung. Ferner die Frage, ob Häufignutzung mit Alter, Geschlecht, Multimorbidität und Pflegebedürftigkeit zusammenhängt.

Methoden

Die Untersuchungspopulation umfasst alle Versicherten der Gmünder ErsatzKasse mit einem Alter ≥ 65 Jahren im Jahr 2004 (n = 123.224). Die Inanspruchnahme wurde über die Zahl der Vertragsarztpraxiskontakte und der verschiedenen kontaktierten Vertragsarztpraxen pro Jahr bestimmt. Kriterien für Häufignutzung waren ≥ 50 Praxiskontakte und/oder ≥ 10 unterschiedliche Praxen und/oder ≥ 3 Praxen der gleichen Fachrichtung pro Jahr. In methodischer Hinsicht wurden deskriptive Statistik sowie logistische Regressionsrechnungen durchgeführt.

Ergebnisse

19% der Älteren sind als Häufignutzer zu bezeichnen, was einer Zahl ca. 3,5 Mio. Versicherten entspricht. Zwei Haupttypen wurden gefunden: Ein Typ ist gekennzeichnet durch sehr viele Praxiskontakte bei sehr alten multimorbiden und relativ häufig pflegebedürftigen Menschen. Der andere Typ ist relativ jünger, weniger häufig multimorbid bzw. deutlich seltener pflegebedürftig und durch die Inanspruchnahme sehr vieler Ärzte, häufig auch der gleichen Fachdisziplin, gekennzeichnet.

Schlussfolgerungen

Häufignutzung ist das Resultat vieler verschiedener Faktoren, was über Studien mit Sekundärdaten hinaus umfangreiche und tiefgehende Untersuchungen erfordert. Die hohen Kontaktraten und die vielen kontaktierten Vertragsärzte werfen die Frage auf, ob dies einer guten ärztlichen Versorgung der älteren Bevölkerung dienlich ist.

Summary

Background

The authors report the results of a study on frequent attenders in ambulatory medical care among elderly people in Germany and on the factors related to frequent attendance such as age, sex, multi-morbidity and long-term care dependency.

Methods

The study was based on claims data of all policy holders aged 65 and over of a statutory health insurance company operating nationwide in Germany in 2004 (n = 123,224). Utilisation was analysed by the number of contacts with practices of physicians working in the ambulatory medical care sector and by the number of different practices contacted. The criteria for frequent attendance included greater than or equal to 50 contacts and/or greater than or equal to 10 different practices contacted and/or greater than or equal to 3 practices of the same discipline contacted within one year. Descriptive statistical analysis and logistic regression were used.

Results

19% of the elderly were identified as frequent attenders, which corresponds to some 3.5 million people in Germany. Two main types of frequent attendance were identified: one is characterised by very many contacts, old age, frequent presence of multi-morbidity, and/or long-term care dependency. The other type is the younger, less frequently multi-morbid attender who is considerably less often dependent on long-term care, and characterised by large numbers of contacted practices and/or practices of the same discipline.

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