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Multimorbidität in der älteren Bevölkerung – Teil 2 : Inanspruchnahme der vertragsärztlichen Versorgung. Eine Analyse auf der Basis von Abrechnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Autoren/Herausgeber: van den Bussche, H.
Schäfer, I.
Koller, D.
Hansen, H.
Scherer, M.
Wegscheider, K.
Glaeske, G.
Schön, G.
Erschienen: 2012
Publikationsart: Articles in Refereed Journals (National)
ISBN/ISSN: 1433-6251
erschienen in: Z Allg Med
Weitere Quellenangabe: 88:11:455-60

Abstrakt

Hintergrund

Auf der Basis von vertragsärztlichen Abrechnungsdaten wurde der Umfang der Inanspruchnahme vertragsärztlicher Versorgung bei Multimorbidität untersucht.

Methoden

Die Untersuchungspopulation umfasst alle Versicherten der Gmünder ErsatzKasse mit einem Alter ? 65 im Jahr 2004 (n=123.224). Eine Person wurde als multimorbid definiert, wenn sie mindestens drei ICD-10-kodierte Diagnosen aus einer Liste von 46 chronischen Krankheiten in mindestens drei der vier Quartale des Jahres aufwies. Die Inanspruchnahme der ambulanten Versorgung wurde über die Zahl der Vertragsarztkontakte pro Jahr analysiert.

Ergebnisse

Multimorbide hatten doppelt so viele Arztkontakte wie Nicht-multimorbide (36 vs. 16/Jahr) und kontaktierten 5,7 unterschiedliche Ärzte pro Jahr.

Schlussfolgerungen

Die sechs höchstprävalenten Krankheiten und deren Kombinationen könnten eine pragmatische Startbasis für die Entwicklung multimorbiditätsorientierter Leitlinien darstellen. Die sehr hohen Kontaktraten und die vielen kontaktierten Gebietsärzte werfen die Frage auf, ob dies einer guten ärztlichen Versorgung der älteren multimorbiden Bevölkerung dienlich ist.

Abstract

Background

The authors report on the utilization patterns of ambulatory medical care in the elderly German statutory insured population with special reference to multimorbidity.

Methods

The study is based on the claims data of all policy holders aged 65 and older of a statutory health insurance company operating nationwide in 2004 (n = 123,224). Utilization was analyzed by the number of contacts with practices of physicians working in the ambulatory medical care sector.

Results

Multimorbid patients had more than twice as many contacts per year with physicians than those without multimorbidity (36 vs. 16). These contact frequencies were associated with visits to 5.7 different physicians per year in case of multimorbidity vs. 3.5 in case of non-multimorbidity.

Conclusions

The above list of dominating chronic conditions and their combinations could present a pragmatic start for the development of needed guidelines related to multimorbidity. The question arises, whether the observed extremely frequent contact rate especially with specialists serves in any way to improve medical care of the elderly, multimorbid population.

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